Kamezí Deli und Bistró Lanzarote

Food-Art im Vulkan-Ambiente

Kamezí Deli und Bistró

Ein Fine-Dining-Dinner passt eigentlich so gar nicht in meinen Reisebudgetplan (den ich nicht habe), vereint aber tatsächlich alles, was ich am Reisen so liebe.

Es ist die Kombination aus lokaler Küche mit neuen Geschmacksrichtungen. In einer gemütlichen Umgebung, perfekt angerichtet und im besten Fall mit einer Verbindung zum Reiseziel.
Genau das erwartete mich hier im außergewöhnlichen Kamezí Deli und Bistró in Playa Blanca, Lanzarote.

Innovative, regionale Bio-Speisen und historische Messer

Fine Dining im Kamezí Deli und Bistró

Das Kamezí Deli und Bistró ist ein mit Michelin-Stern ausgezeichnetes Gourmet-Restaurant in außergewöhnlichem Vulkan-Ambiente am Meer.

Eyecatcher-Terrasse und Design

Im Sommer lockt ein einzigartiges Exterior-Design mit muschelartigen Terrassenplätzen.
Hier haben die Gäste den schönsten Meerblick. Und die weißen, gewölbten Dächer sind nicht nur Windschutz, sondern vor allem auch Eyecatcher.

In der windigeren Jahreszeit sitzt man gut geschützt im Inneren des Deli und Bistró zwischen rustikalen, offenen Mauern und wird nicht weniger verwöhnt. – Das gilt kulinarisch, wie im Ganzen.

Kulinarische Reise durch’s Bistro

Man betritt das Restaurant durch einen Mini-Bio-Markt in dem man direkt von frischen Kräutern, Gemüse und anderen Zutaten umgeben ist. Danach geht‘s an der offenen Küche vorbei. Hier grüßen die fleißigen Köche freundlich, wenn sie nicht mit voller Konzentration an der Zubereitung der Speisen arbeiten.

Auf der anderen Seite liegen schon die Zutaten für die Cocktails auf der kleinen Holz-Bar und der Käse für’s Dessert bereit.
Danach betritt man den gemütlichen Gastraum mit seinen Rundbögen, alter Glas-Drehtür und den offenen Vulkan-Wänden.

Es ist fast wie ein Freizeit- und Abenteuer-Park für Foodies, wo man von Raum zu Raum geht und hinter jeder Ecke eine neue Überraschung wartet.

Schnell läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Die Vorfreude wächst und wird auch später nicht enttäuscht.

Neue Geschmackskombinationen und Glücksgefühle

Kurz darauf startet das Vergnügen mit dem üblichen Gruß aus der Küche.
Dieser ist allerdings alles andere als üblich und sorgt stattdessen für die erste Geschmacksexplosion in meinem Mund.

In den folgenden Runden erreichen mich weitere Glücksgefühle, verursacht durch erstaunlich leckere Kombinationen mit Red Tuna, Alga nori (Seetang), Avocado und Erdbeere.

Die Red Prawns teilten sich die Schale mit Passion-Fruit, Jable-Süßkartoffeln und Kaffee. Eine ähnliche gewagte, wie gelungene Kombination.

Food-Design gepaart mit nachhaltiger Bio-Küche

Hier ist alles perfekt angerichtet und durchdesignt vom Gemüse bis zum passenden Teller.
Besonders haben es mir die Mini-Öl-Kännchen angetan, die in einem Extra-Ständer zum Brot mit Sea-Salt und Butter aufgestellt wurden.

Viele Zutaten kamen dabei von der Finca Machinda, einer regionalen Farm aus Lanzarote, die Bio-Qualität aus nachhaltiger und regionaler Landwirtschaft liefert.
Auch bei der „Jable“-Süßkartoffel handelt es sich um eine regionale Kost aus ökologischer Landwirtschaft.

Auf Bio-Qualität und nachhaltige Speisen wird im Kamezí Deli und Bistró  großer Wert gelegt. Und das gefällt mir auch sehr.

Squid, Merluza, Ribs und Gofio

In weiteren Gängen folgten Squid, Merluza (Seehecht), Cabrito (Ziege) und Black Pig Ribs mit unterschiedlichsten Zutaten-Kombinationen.
Pico de Gallo ist eine Würzsauce aus gehackten Tomaten, Zwiebeln, Chili-Schoten und hier sicher noch aus ein paar Überraschungszutaten.

Und immer wieder begegnet  einem auf den Kanaren Gofio. So auch hier bei verschiedenen Gerichten.
Gofio ist ein durch Vermahlen geröstetes Getreide und gilt als „Superfood“, da es sehr reich an Vitaminen und Mineralien ist.

Red Onion-Schnaps und Messer der Ureinwohner

Zur Neutralisierung zwischen den Fisch- und Fleischgerichten wird im Kamezí Deli und Bistró bei meinem Besuch ein selbst gebrannter Red Onion-Schnaps gereicht. Ungewohnt, aber sehr interessant im Geschmack.

Ihn trinkt man hier ähnlich wie Tequila. Natürlich mit den Restaurant- und Inseltypischen Anpassungen:
Erst wird schwarzes Salz auf die Hand gestreut, danach trinkt man den Red Onion-Schnaps und schließt die Prozedur mit einem Biss in eine Blutorange ab.

Dann wählt man die Messer für den Fleisch-Hauptgang. Und das sind nicht irgendwelche Messer.
Die alten, neu geschliffenen Klingen stammen von Lanzarotes Ureinwohnern und haben aufwendig verzierte Griffe.

Hier wird regionale Küche nicht nur auf kreative und innovative Art interpretiert und serviert. Man stellt sogar noch einen Bezug zur Vergangenheit her und ehrt die Traditionen der ersten Bewohner der Insel.

Kleine und große Kunst zum Nachtisch

Wer gewohnt ist ein Dessert zum Dinner zu bekommen, wird im Kamezí enttäuscht. Hier sind es gleich drei.

Den Anfang macht eine „Spicy Mango“. Sie wird begleitet von Seaweed, Avocado, Basilikum und Cilantro (Koriander). Eine großartige Kombination aus süß, scharf, sauer und würzig.

Danach folgt der ausschließlich süße Teil mit einer Crème Brulé mit Ziegenmilch. Und als Überraschung zum Schluss wird ein Kunstwerk von Petit Four gereicht. Das kann man durchaus zweideutig verstehen.

Denn nicht nur die kleinen Pralinen, ein halbes Eis am Stiel und ein Macaron sehen aus, wie kleine Kunstskulpturen, sie werden tatsächlich auch auf einem echten großen Kunstwerk serviert – und das könnte optisch nicht besser in die Location passen.

Doppeltes Cocktail-Finish

Mit zwei Cocktails endet ein rundum gelungener Abend mit Geschmacks- und Zutatenkombination, wie ich sie davor noch nie erlebt habe.

Wer sich in einem sehr gemütlichen Ambiente mal auf neue Geschmackserlebnisse einlassen möchte, ist im Kamezí Deli und Bistró genau richtig!

Menükarte Kamezí Deli und Bistró Lanzarote

Hier findet ihr die gesamte Karte von meinem Besuch.
Screenshot von der Online-Karte.